1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Licht und Schatten beim Kampf gegen Malaria

4. Dezember 2019

Ja, es gibt laut der WHO Verbesserungen bei der Bekämpfung der Infektionskrankheit. Doch allein das Wüten der Malaria auf dem afrikanischen Kontinent lässt regelrechte Erfolgsmeldungen als blanken Hohn erscheinen.

https://p.dw.com/p/3UB8b
Untersuchung eines Jungen in Gabun auf Malaria (Foto: Universität Tübingen/Christoph Jäckle)
Untersuchung eines Jungen in Gabun auf MalariaBild: Universität Tübingen/Christoph Jäckle

Im Kampf gegen die Infektionskrankheit Malaria hat es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zuletzt nur kleine Fortschritte gegeben. In einigen Staaten habe sich die Lage zwar verbessert, in den Ländern mit dem größten Anteil an Malaria-Fällen sei der Kampf gegen die Krankheit aber weiterhin herausfordernd, sagte Abdisalan Noor, Hauptautor des neuesten Malaria-Berichts der Weltgesundheitsorganisation.

Rückgang der Todesrate

Laut dem Bericht erlagen im vergangenen Jahr 408.000 Menschen der Krankheit. 2017 waren es 435.000 Menschen, 2010 sogar noch 585.000. Zwei Drittel aller Opfer sind Kinder unter fünf Jahren.

Auch die Zahl der Malaria-Infektionen ging zurück und lag geschätzt bei 228 Millionen. Das Ziel, sowohl die Zahl der Fälle als auch die der Todesopfer bis 2020 um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 2015 zu senken, ist aber weit entfernt. 93 Prozent aller Infektionen entfallen auf den afrikanischen Kontinent. 25 Prozent der Fälle werden dabei Nigeria zugerechnet, zwölf Prozent der Demokratischen Republik Kongo. In Nigeria ist die Zahl der Infektionen von 2017 zu 2018 um 3,4 Millionen gestiegen.

Ein Arzt in einem Labor für Malaria-Untersuchungen in Burundis Hauptstadt Bujumbura (Foto: Antéditeste Niragira)
Ein Arzt in einem Labor für Malaria-Untersuchungen in Burundis Hauptstadt Bujumbura Bild: Antéditeste Niragira

Für andere Regionen der Welt präsentierte die WHO derweil Achtungserfolge. So gelten Paraguay und Usbekistan seit 2018 sowie Algerien und Argentinien seit 2019 als frei von Malaria. Einige weitere Länder, darunter China, Iran und Malaysia, seien ebenfalls auf einem guten Weg, um diesen Status schon bald zu erreichen. Die WHO-Experten betonten zudem, dass auch Uganda mit großem Einsatz deutliche Fortschritte gemacht habe. Auf das ostafrikanische Land entfallen aber weiterhin rund fünf Prozent aller Malaria-Fälle.

Malaria tropica gefährlichste Variante

Die Malaria-Erreger werden durch Stiche von Anopheles-Mücken übertragen. Sie stechen vor allem nachts. Die Erreger - sogenannte Plasmodien - gelangen in die Blutbahn und vermehren sich in der Leber. Die in Afrika verbreitete und gefährlichste Variante, die Malaria tropica mit einer Sterblichkeitsrate von etwa 20 Prozent, wird durch den Erreger Plasmodium falciparum ausgelöst. Malaria verursacht Fieber, Anämie und neurologische Probleme.

sti/ww (dpa, rtr, kna)